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Psychotherapeutische Interventionen bei schwer beeinträchtigten Patienten (Schaubild)

Für die Behandlung schwerer psychischer Störungen hat sich die Modifikation der klassischen psychodynamischen Psychotherapie mit Ausarbeitung eines „Strukturkonzeptes“ und einer „Strukturbezogenen Psychotherapie“ etabliert. Davon profitieren z. B. Patienten mit Persönlichkeitsstörungen, Essstörungen, Abhängigkeitserkrankungen und Selbstschädigungstendenzen.

Ein Beispiel für einen Patienten mit gering integrierten Ich-Funktion („geringer integriertes Strukturniveau“) ist z. B. jemand, dessen mentale Vorstellungen von sich Selbst und der Anderen wenig differenziert, teils unrealistisch und schwarz-weiß polarisiert ist. Die Beziehungserwartungen sind oft überhöht, der Patient wird schnell impulsiv und feindselig mit dem Risiko von Beziehungsabbrüchen, auch in der Therapie.
Im Rahmen einer Strukturbezogenen Behandlung wären diese Muster dem Patienten zu verdeutlichen und nach Möglichkeiten zu suchen, sie zu verändern und neu einzuüben. Wichtig ist, dass Therapieziel realistisch zu begrenzen und den Patienten mit der Problematik anzunehmen, ohne „konfliktdynamisch“ zu interpretieren. Vielmehr sollen gemeinsam neue Alternativen gesucht werden, um weiteren Schaden vom Betroffenen abzuwenden.

In diesem Schaubild habe ich die dazu gängigen therapeutischen Interventionen zusammengefügt, wobei mir Gerd Rudolf als Quelle gedient hat, erweitert um Aspekte von Wöller/Kruse und eigene Punkte. Was haltet Ihr von der Strukturbezogenen Psychotherapie? Welche Interventionen fehlen? Seht Ihr große Ähnlichkeit zur Verhaltenstherapie? (Klick aufs Bild vergrößert)
Quellen
1. Gerd Rudolf: Strukturbezogene Psychotherapie. Stuttgart, Schattauer 2006
2. Wolfgang Wöller, Johannes Kruse: Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Stuttgart, Schattauer 2010
3. Homepage von Prof. Dr. med. Gerd Rudolf